Früher haben die Meister ihren Wissens- und Erfahrungsschatz an die nächste Generation weitergegeben. Sie wurden dafür wertgeschätzt (und manchmal gefürchtet). Ihr Know-how wurde aber in jedem Fall gebraucht, um die Arbeit in gewohnter und unveränderter Weise weiterführen zu können. Dieses Wissen und Können nennen wir heute kristalline Intelligenz.
Die „Jungen“ lernen heute etwas ganz Anderes … und das ist nicht nur der Digitalisierung geschuldet, sondern grundlegend anderen Markt-, Arbeits- und Produktionsbedingungen. Sie bringen neues Wissen ein. Eine vielleicht „höhere“, sicher aber eine andere Qualifikation, die sich „im Livestream des Fortschritts“ buchstäblich jeden Tag neu erfindet. Das nennen wir liquide Intelligenz.
Heute treffen kristalline und liquide Intelligenzen in der Arbeitswelt gnadenlos aufeinander. Aber: Ist der Clash wirklich programmiert? Oder können Mensch und Betrieb von diesem dualen Konzept profitieren?
Es ist unserer Überzeugung nach eine zentrale HR- und Führungsaufgabe, diese beiden Intelligenzen zusammenzuführen. Das Erfahrungswissen der älteren Mitarbeiter/-innen und die liquide Intelligenz der jungen High Potentials von heute dürfen kein Gegensatzpaar bleiben. Ihre Verbindung ist so unverzichtbar wie analog und digital und wie die Verbindung des persönlichen Gesprächs mit der Präsenz in den Sozialen Netzwerken.
Der Brückenschlag zwischen den Generationen muss allerdings durch neue Ideen und Kommunikationsformate unterstützt werden, in denen HR und Führungskräfte gemeinsam aktiv werden.
Was ist zu tun?
- Ein klares Bekenntnis zu den Qualitäten unterschiedlicher Generationen (und ihrer Rollen im Unternehmen).
Zum Beispiel in Form einer Deklaration unter dem Titel „Alt macht Jung“, in der die große Bedeutung der erfahrenen Mitarbeiter/-innen bei der Gestaltung und Prägung der (weiterführenden) Unternehmenskultur zum Ausdruck kommt … und in der auch die Erwartungen und Qualitäten der „Jungen“ gleichberechtigt vorkommen. Ein tolles intergeneratives Kick-off-Projekt … - Vertrauen schaffen in das Können des jeweils Anderen.
Workshops, in denen konkrete Aufgaben im Stil des Design Thinking gestellt und gemeinsam (verlaufsoffen) bearbeitet werden. In denen es keine „Sieger“ gibt, sondern nur Lösungen. Das darf auch Spaß machen. Lachen reißt Barrieren ein und verbindet … - Lego als Bindeglied zwischen dem analogen „Bauen“ und dem SeriousPlay von heute.
Da kann sich jeder anhand konkreter Aufgaben (in unterhaltsamer Form) mit seinen Gestaltungs- und Wissenskompetenzen einbringen und zeigen, wie er denkt (und handelt). Gut moderiert, ist das ein erstklassiger „Brutkasten der intergenerativen Zusammenarbeit“ … - Regelmäßige Kolumnen über die Charakteristika von „kristallinen und liquiden Sichtweisen“ in den Hausmedien.
Am besten mit Menschen zum Anfassen, die jeweils dahinterstehen und zu diesem Thema auch im Alltag ansprechbar sind. - Aufnahme des Themas „Zusammenarbeit der Generationen“ (und ihrer spezifischen Aussagen) in die Sammlung der individuellen Corporate-Code-Marker des Unternehmens.
Der konsequente Einsatz sollte bereits bei den Recruitingmaßnahmen und beim On-Boarding eingeplant werden.
Das Ergebnis dieser (und noch vieler anderer Maßnahmen) nennen wir die „Generation-Kooperation-Kommunikation“ … ein Spezialgebiet von Heidlmair Kommunikation. Und ein idealer Einstieg in eine mögliche Zusammenarbeit.‚