Beziehungs/Weise

Wertschätzung als Währung: Einfach mal „Danke“ sagen.

von Laura Gelbmann
23. 02. 2024
Lesezeit: 4 Minuten

Ein kleines Wort mit so, so viel Gewicht: „Danke“. Dankbarkeit ist weit mehr als eine höfliche Geste. Vielmehr ist sie ein wichtiges (und richtiges!) Instrument, das nicht nur die Arbeitsatmosphäre signifikant positiv beeinflusst – sie steigert auch die Motivation der Mitarbeitenden. Und ihre Bindung.

Die Auswirkungen von Dankbarkeit auf die Unternehmenskultur sind umfassend. Eine Kultur, in der Anerkennung und Wertschätzung ehrlich gelebt werden, fördert die Zufriedenheit. Senkt die Fluktuation. Steigert die Produktivität. Und: kostet absolut gar nichts. Dankbarkeit zu praktizieren bedeutet, einen Schritt zurückzutreten und sich auf Augenhöhe zu begegnen. Den Beitrag jeder und jedes Einzelnen anzuerkennen – eine Investition in das soziale Kapital des Unternehmens, die sich langfristig gar nicht nicht auszahlen kann.

Keine Form der Höflichkeit, sondern eine strategische Entscheidung

Im Arbeitsumfeld geht Dankbarkeit weit über gelegentliche Anerkennung hinaus. Sie bildet das Rückgrat einer gesunden Unternehmenskultur, in der sich Mitarbeitende wertgeschätzt und verstanden fühlen. In einem Umfeld, in dem positive Rückmeldungen regelmäßig praktiziert werden, entsteht ein Kreislauf der Positivität von dem jede:r im Unternehmen profitiert.

Ausdrucksformen der Dankbarkeit

Schon als Kinder wird uns beigebracht, immer schön „bitte“ und „danke“ zu sagen. Wieso dann nicht im Arbeitsalltag? Dankbarkeit kann auf vielfältige Weise ausgedrückt werden. Einfach und wirkungsvoll.

Verbales Lob

Die offensichtlichste Art, „danke“ zu sagen ist: Danke zu sagen. Ganz einfach. Man könnte als unternehmerische Synonyme sämtliche Ausdrücke auflisten. Ein „Gut gemacht“ von Vorgesetzten oder Kolleg:innen kann einen enormen motivierenden Schub geben. Eine simple, kraftvolle Geste, die zeigt, dass die Arbeit nicht nur gesehen, sondern auch geschätzt wird.

Konstruktives Feedback

Feedback, das sowohl Stärken adressiert als auch Verbesserungsmöglichkeiten, aber in einer Weise, die Mitarbeitende ermutigt und anerkennt. Ein offener Dialog über die Leistung ist eine Form der Wertschätzung, die zu Bestleistungen bestärkt. Und die Entwicklung fördert.

Öffentliche Anerkennung

Erwähnenswerte Leistungen individueller Mitarbeitender oder Teams in Meetings oder sogar auf diversen Plattformen kann das Gefühl der Zugehörigkeit und des eigenen Wertes innerhalb des Unternehmens enorm stärken. Man kann und will sich umso mehr mit seiner Leistung für das Unternehmen identifizieren.

Persönliche Gesten

Anerkennung zeigt sich oft in Zwischenmenschlichem. Den Momenten zwischen den Prozessen. Der Frage nach dem Wohlergehen oder einem kurzen Gespräch über nicht-arbeitsbezogene Themen. Persönliche Gesten müssen kein Blumenstrauß und Dankeskarte sein. Es reicht, den Menschen hinter der Arbeitskraft zu sehen und ihn gesehen fühlen zu lassen.

150% Vertrauen

Als Mitarbeiter:in fühlt man sich besonders geschätzt, wenn der/die Vorgesetzte auf individuelle Bedürfnisse und Wünsche eingeht. Das bedeutet genau das, was es auch erfordert: vollkommenes Vertrauen. Das entgegengebracht zu bekommen, ist keine Selbstverständlichkeit. Umso schöner, wenn abgewandelte Arbeitszeitmodelle, Remote-Working Optionen, eine Workation, Umgestaltungen des Arbeitsplatzes oder das Mitbringen des Hundes ins Büro nicht nur genehmigt, sondern auch bejaht werden.

 

Das können Unternehmen unternehmen, um die Kultur der Dankbarkeit zu implementieren. Es erfordert mehr als sporadische Gesten. Anerkennung bedarf einer konsequenten Praxis und Engagements auf allen Ebenen. Und Kontinuität. Dankbarkeit soll kein temporärer Wert sein, sondern gelebt werden. Als Unternehmenswert fundiert, praktiziert und kommuniziert. Nicht gegebenenfalls, sondern regelmäßig. Nicht erzwungen, sondern echt und authentisch.

Wenn Unternehmen bewusst Anstrengungen unternehmen, um Dankbarkeit zum integralen Bestandteil ihrer Kultur zu machen, schaffen sie eine Umgebung, in der sich Mitarbeitende geschätzt fühlen. In einer Zeit, die von schnellem Wandel und Unsicherheit geprägt ist, kann eine solide Basis der Wertschätzung und des Respekts den entscheidenden Unterschied eines Unternehmens ausmachen, sich anzupassen, zu wachsen und zu gedeihen.

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